KickAssYoga

Montag, 23. März 2015

Don't measure a woman's worth by her clothes.

TERRE DES FEMMES: Menschenrechte für die Frau

Seit dem 15. Jahrhundert galten hohe Absätze als Zeichen für Reichtum, zwischendurch, in der Französischen Revolution wurden sie wieder flacher, aus dem einfachen und lebensverlängernden Grund: um sich eben nicht als Wohlstand zu outen.

Heute gehören hohe Schuhe zum vermeintlich guten Ton der Damenwelt: Wer keine trägt, wirkt nicht erwachsen, wer zu hohe Absätze trägt, wirkt grob gesagt: nuttig. 

Never judge a book by its cover - Urteile nicht nach dem Äusseren. Und doch sind wir so schnell, wenn es darum geht jemanden zu beurteilen oder einzuschätzen anstatt uns an die eigene Nase zu fassen, oder an die eigenen Füsse.

Dennoch sind 'Die Füsse die Visitenkarte der Yogalehrerin'. Dieser Satz fiel in meiner Yogalehrerausbildung und hat mich seit dem begleitet. Zwar sind unsere Fußsohlen öfter mal schwarz, ein gepflegter Fuss, der den Schülern schon mal sehr nahe kommt, muss in diesem Beruf allerdings auf jeden Fall drin sein.

Eine schwedische Studentin hat gerade eine Kampagne mit einer deutlichen Bildsprache gestartet (und sich dabei das Logo von Terre des Femmes dabei geliehen), die mir - in meinem Job - sehr entgegen kommt. Die Bezeichnungen der imaginären Absatzhöhen auf dem Foto sind einzeln gesehen mal lustig, mal provokant, entsprechen aber in diesem Kontext leider dem Klischee, wie Frau allgemein wahrgenommen wird. Ich trage im Alltag keine hochhackigen Schuhe, weder Boots, noch Wedges und zwar aus folgenden Gründen:

  • Verletzungsgefahr: ich habe keine Lust umzuknicken und mir das Fussgelenk zu brechen oder beim Radeln mit dem Absatz zwischen dem Kopfsteinpflaster feststecken zu bleiben. Muss nicht passieren, warum soll ich allerdings freiwillig die Risikowahrscheinlichkeit erhöhen?
  • Mobilitätseinschränkungen der rückseitigen Kette: ich mag es im Downdog meine Fersen auf der Matte ruhen zu lassen. Das war nicht immer so. Wenn man sich etwas erarbeitet, liegt einem mehr daran und so habe ich diesen Herabschauenden Hund jetzt so lieb gewonnen, dass ich auf Verkürzungen der Achillessehne - nur um chic auszuschauen - ziemlich gut verzichten kann.
  • Fussschmerzen: Die letzten Paar Male in denen ich über Stunden in meinen neuen Boots mit 5cm Absatz stand, hatte ich nicht nur Blasen sondern auch wahnsinnige Schmerzen, weshalb ich fest daran glaube, dass Stiletto-Designer Füsse HASSEN müssen. Sonst könnten sie ihnen diese Pain nicht ungestraft antun. Wir ernten Schmerzen und krumme Zehen und zahlen auch noch dafür. Absurd.
Natürlich habe ich einen kleinen Schrank voll mit diesen Schuhen, die meine Kinder im Spiel mal 'benutzen' und dabei kichern: "Guck mal, ich bin eine Schicki-Dame" und ab und zu, zu besonderen Anlässen, ziehe ich diese dann auch an. Komme aber immer wieder darauf zurück, dass ich Sneaker, Chucks, Vans oder wie auch immer sie heissen VIEL VIEL bequemer finde und mich darin auch kein Stück prüde finde. Das Beste daran jedoch ist: dass es mir egal ist, wie andere das finden. Für mich ist die Hauptsache, dass ich meinen Kindern als Beispiel voran gehe und ihnen Gesundheit und Gleichberechtigung vorlebe. 





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